Plastik ist eine Bedrohung für die Umwelt und unsere Gesundheit.
- WERNER BOOTE (im Film PLASTIC PLANET)
- WERNER BOOTE (im Film PLASTIC PLANET)
Im Jahre 1999 beginnt Werner Boote für den Film "Plastic Planet" zu recherchieren. 2003 stellt ihm die Filmproduktion ein Rechercheteam zu Seite, welches zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Films 42 Personen (WissenschaftlerInnen, JournalistInnen und Filmschaffende) umfasst.
Wissenschaftliche Beratung:
Klaus Rhomberg, Werner Müller, Axel Singhofen, Hans Werner Mackwitz, Andreas Schmidt, Kurt Scheidl und viele mehr.
Wissenschaftliche Unterstützung:
Umweltbundesamt Wien, WHO, Greenpeace International, Friends of the Earth, Global 2000, Algalita Marine Research Foundation, AMAP, Norwegian Polar Institute, Shanna Swan, Institut für Lebensmitteluntersuchung Linz, Ökotest, Jörg Oehlmann, AK Wien, WKO/Statistik Austria, Verein für Konsumenteninformation, Bundesinstitut für Risikobewertung, Stiftung Warentest, CEFIC , Center for Health, Fred vom Saal, Environment and Justice N.Y., European Chemicals Bureau, REACH
Rechercheleitung:
Werner Boote, Katharina List, Florian Brandt, Doris Lippitsch, Elisabeth Krimbacher, Henning Kröger, Ursina Angel, Julia Irene Peters, Elisabeth Kanettis, Silvia Vollmeier, Marie Therese Zumtobel, Wibke Giese, Lucia Jakubickova, Daniela Ramusch, Maria Senn
Besonderer Dank gilt jenen WissenschaftlerInnen, die im Film "Plastic Planet" als Protagonisten auftreten, und all jenen, die auf dem Gebiet unabhängig forschen.
Weltweit werden im Jahr fast 240 Millionen Tonnen Kunststoffe aus rund „nur“ 4 Prozent der weltweiten Erdölproduktion hergestellt. „In Europa werden heute etwa 60 Millionen Tonnen Plastik produziert. das sind etwa 25% der globalen Zahlen.“ (John Taylor, Präsident von Plastics Europe, Zitat aus PLASTIC PLANET)
Die Kunststoffindustrie macht 800 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. Allein in Europa verdienen mehr als eine Million Menschen ihr tägliches Brot in der Plastikindustrie. Jeder Industriezweig ist heute auf Kunststoff angewiesen. (zitiert aus „Plastic Planet“)
Was ist „Plastik“?
Plastik ist der umgangsprachliche Ausdruck für Kunststoffe aller Art. Das Wort „Plastik“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet ursprünglich die geformte/formende Kunst. Als Kunststoff wird ein Festkörper bezeichnet, der synthetisch oder halbsynthetisch (aus Naturprodukten) erzeugt wurde.
Chemisch gesehen sind Kunststoffe organische Stoffe. Alle Kunststoffe enthalten das Element Kohlenstoff. Weitere Bestandteile sind unter anderem die Elemente Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff sowie Schwefel.
Hinzu kommen diverse Additive (Weichmacher, Stabilisatoren, Farbmittel, Füllstoffe, Verstärkungsmittel, Flammschutzmittel, Antistatikmittel...), die im Verarbeitungsprozess beigemischt werden, um die Eigenschaft des Materials an den jeweiligen Verwendungszweck anzupassen.
“Plastik ist nicht gleich Plastik ist nicht gleich Plastik” - Scott Belcher, Zellbiologe & Pharmakologe, in PLASTIC PLANET
Kunststoff kann man durch chemische Umwandlung aus Naturprodukten oder durch Synthese von kleineren Molekülen zu Molekülketten herstellen.
Beispiele für umgewandelte Naturprodukte sind unter anderem Gummi, der aus dem Saft der Gummibäume (Kautschuk) erzeugt wird, und Fasern, die aus Cellulose gewonnen werden. Der erste Kunststoff, das Kasein, wurde bereits im 16. Jahrhundert aus Milcheiweiß hergestellt, es wurden Gefäße und Schmuckstücke, zum Teil auch koloriert, daraus gefertigt.
Heutzutage werden Kunststoffe größtenteils synthetisch hergestellt. Die Ausgangsprodukte werden aus Erdöl, Kohle und Erdgas gewonnen. Etwa 4 Prozent der aus den Raffinerien kommenden Erdölprodukte werden in der Kunststoffindustrie verbraucht. Das für die Kunststofferzeugung am häufigsten verwendete Ausgangsprodukt ist Rohbenzin (Naphta).
In einem thermischen Spaltprozess, der Cracken genannt wird, wird das entstandene Benzin in Ethylen (Ethen), Propylen (Propen), Butylen (Buten) und andere Kohlenwasserstoffverbindungen auseinander "gebrochen" und umgebaut.
Durch chemische Reaktionen (Polymerisation, Polykondensation, Polyaddition,...) ordnen sich kleine Molekühle zu großen netz- oder kettenförmigen Molekülen (Polymere). In weiteren Arbeitsschritten werden daraus tausende verschiedene Plastik-Pellets, aus denen dann, versehen mit diversen Additiven, all unsere bunten und praktischen Plastikprodukte erzeugt werden.
(Klicken Sie auf das Bild und lesen Sie "Reaktion der Kunststoffindustrie auf den Film)
“Wenn man so will, ist es ein Lego für Erwachsene. Man nimmt kleine Bausteine und fügt sie zu Dingen zusammen, die nachher Funktionen, Eigenschaften haben, die sie vorher nicht hatten.” - Peter Lieberzeit, Chemiker, in "Plastic Planet"
Ein Leben ohne Plastik ist kaum vorstellbar. Im Laufe des letzten Jahrhunderts haben Kunststoffe einen unvergleichlichen Siegeszug hinter sich, was vor allem mit den verschiedenen Vorteilen des Materials zusammenhängt, das so hart wie Stahl sein kann, aber leichter ist, oder so klar wie Glas erscheint, aber nicht so zerbrechlich ist.
Kunststoffe haben ein enorm breites Einsatzfeld, sie können zart und hart sein, sie lassen sich beliebig und schon bei niedrigen Temperaturen formen, und sie erhalten durch Beimischung spezieller Zusatzstoffe weitere fast frei bestimmbare Eigenschaften. Diese Qualitäten – Härtegrad, Bruchfestigkeit, Elastizität, Temperaturbeständigkeit, chemische Beständigkeit – sind dabei, je nach Herstellungsverfahren, Ausgangsmaterial und Zusätzen, fast stufenlos regulierbar.
„Die Menge an Kunststoff, die wir seit Beginn des Plastikzeitalters produziert haben, reicht bereits aus, um unseren gesamten Erdball sechs Mal mit Plastikfolien einzupacken.“ - Werner Boote in PLASTIC PLANET
Kunststoffe werden zu Formteilen, Fasern und Folien weiterverarbeitet und dienen der Herstellung von Verpackungsmaterialien, Lacken, Klebstoffen, Textilien, Bauteilen oder Isolierungen, um nur einige Verwendungszwecke zu nennen. Es gibt nicht viel, das es nicht in irgendeiner Form auch aus Plastik gibt. Rennwagen, Prothesen, Schrauben, Pullover, Schnuller, Luftmatratzen, Schuhe, Fahrräder, Polster, Rohre, Waffen, Messer, kugelsichere Westen, Gummitiere, Reifen, Geschirr, Bestecke und unendlich vieles mehr.
(Klicken Sie auf das Bild und lesen Sie "Plastikfrei Leben")
Wenn man an Plastik riecht, können durch die Nasenschleimhäute besorgniserregende Substanzen in unseren Körper dringen und unseren Hormonhaushalt beeinflussen. Ebenso können gefährliche Zusatzstoffe durch die Haut in den Körper gelangen, wenn man Plastik angreift. Am bekanntesten ist wohl die Tatsache, dass Plastik in den Körper gelangt, wenn man daraus trinkt oder isst.
Viele Substanzen stehen in dem dringenden Verdacht, krebserregend zu sein, unfruchtbar zu machen, Autismus hervorzurufen, Allergien auszulösen usw. Die Liste der Gesundheitsgefahren, die von Plastik ausgehen, ist lang.
Das Problem ist, dass Kunststoffe allgegenwärtig sind und niemand zu hundert Prozent sagen kann, was drin ist bzw. es uns nicht sagen will, was drin ist.
Wenn wir einen Supermarkt betreten, denken wir, die Kunststoffindustrie sorgt sicher gut für uns: "Die werden das schon alles gut getestet haben!" - Das dachte auch Werner Boote. Bis er das erste Plastikprodukt chemisch-analytisch untersuchen ließ. Dabei kam heraus, dass es weit über die Grenzwerte, die in der EU erlaubt waren, mit Schadstoffen belastet war.
Weil Werner Boote nicht glauben wollte, dass Kunststoff in seinem Blut war, ließ er sein Blutplasma im Zuge des Films „Plastic Planet“ testen. Die Ergebnisse zeigten einen sehr hohen Bisphenol-A-Wert an. Es ist eine der meistproduzierten Chemikalien der Welt und steht im dringenden Verdacht, krebserregend zu sein und unfruchtbar zu machen. Auch jede Menge Phthalate wurden in seinem Blutplasma nachgewiesen. Danach ließ sich das gesamte Filmteam von "Plastic Planet" ebenfalls testen. Die Analysen ergaben: Jeder von uns hat Plastik im Blut.
• Auf dem letzten Stand sein: FACEBOOK-SEITE von PLASTIC PLANET.
• Kleben Sie ein INFO-SHEET mit RECYCLING-CODES auf Ihren Kühlschrank.
• Im Internet fanden wir diese PLASTIC KILLS - STICKER als Vorlage.
• Informieren Sie sich über PLASTIK - Neue Gefahren
Toxikologie
Phthalate – sogenannte Weichmacher - sind gesundheitlich problematische Verbindungen, da sie im
Verdacht stehen, wie Hormone zu wirken und beispielsweise Unfruchtbarkeit, Übergewicht und
Diabetes beim Mann hervorzurufen. Als problematisch an Phthalaten erweist sich außerdem, dass,
wie nachgewiesen wurde, ihre Giftigkeit sich im Gemisch mit anderen Substanzen potenziert.
Gesundheitsrisiko
Hohe Konzentrationen im Innenraum führen zu höherem Risiko, an Asthma und Allergien zu
erkranken. Die Entwicklung der männlichen Fortpflanzungsorgane wird bereits bei derzeitigen
Konzentrationen negativ beeinflusst. Phthalate können Dermatitis, Nieren- und Leberschäden
verursachen. Hohe Konzentrationen sind sogar fruchtschädigend. Die Aufnahme erfolgt über Nahrung,
Konsumprodukte, Innenraumluft (Phthalate sind im Kunststoff nicht chemisch gebunden und können
daraus entweichen), Hausstaub und Kontakt mit Spielzeugen.
Einsatzbereiche
Weichmacher kommen in Kunststoffen vor (PVC) , z. B. in Fußböden, Kunststoffverkleidungen- und
Belägen; Als Zugabe in Farben, Lacken, Dispersionen; in Munition, Schmier- und Lösemitteln;
inTextilhilfsmitteln; in kosmetischen Präparaten als Trägersubstanz (Parfüms, Deodorants,
Nagellacken etc.) und Arzneimitteln.
PLASDICK
Plastik macht dick! - Im Jänner 2015 erscheint die Studie "Dick durch Weichmacher" des UFZ Helmholt und zeigt, dass das Phthalat DEHP zu einer Gewichtszunahme führt.
Wenn man Kunststoffe meidet, kann man die Belastung durch Phthalate im Körper senken: ZDF zoom "Eingeschweisst und abgepackt - Lebensmittel"
(Klicken Sie auf das Foto und lesen Sie das "Factsheet BPA")
Toxikologie
Bisphenol A dient als Ausgangsstoff für einen höchst vielseitigen Kunststoff, das Polycarbonat.
Dieser Kunststoff begegnet uns in vielfältiger Weise im täglichen Leben, da er sehr gute
Gebrauchseigenschaften (Durchsichtigkeit, gute Beständigkeit gegenüber Chemikalien und erhöhten
Temperaturen) aufweist.
Gesundheitsrisiko
Bisphenol A ist ein Xenoestrogen mit estrogenartiger Wirkung und steht im Verdacht, gesundheitsund
erbgutschädigend zu sein. Es stört nicht nur die Sexualentwicklung, sondern auch die
Gehirnentwicklung bei Mäusen und Vögeln. Aktuellen amerikanischen Untersuchungen zufolge
könnte auch die zivilisatorische Fettleibigkeit darin eine der Ursachen haben. Durch die Störung des
Hormonsystems wird eine Zunahme an Prostata- und Brustkrebsfällen festgestellt.
Einsatzbereiche
Bisphenol A ist eine vielproduzierte Alltagschemikalie; weltweit werden jährlich mehr als drei
Millionen Tonnen davon produziert. Es wird als Hauptbestandteil bei der Herstellung von
Kunststoffen (z. B. für Compact Discs, Plastikschüsseln) und Lacken (z. B. für
Beschichtungen von Konservendosen und Folienverpackungen) verwendet. Diese Beschichtungen
sind auch in einigen Wasserkochern zu finden, die so Bisphenol A an das Wasser abgeben können.
Bei den Untersuchungen im Vorfeld zur "Plastic Planet" Premiere in Zusammenarbeit mit Global 2000 wurden extrem hohe Werte von BPA im Saugteil von Babyschnullern festgestellt. Zuerst wurden diese Produkte (Babyschnuller, Babyflaschen und Kinderspielzeug) EU-weit vom Markt genommen. Im November 2010 entschied sich die EU für ein gesetzliches Verbot von BPA in diesen Produkten.
Mittlerweile haben sich viele Fernseh- und Zeitungsberichte dem Thema "Wie gefährlich ist BPA" gewidmet. Zum Beispiel: "Bisphenol A - die schleichende Vergiftung"
Beachten Sie bitte die Studienergebnisse des Forscherteams um Prof. Swandulla der UNI Bonn: "Bisphenol A schädigt Körperzellen"
Im November 2011 hat die EU BPA endgültig für Babyflaschen und Spielzeug für Kinder unter drei Jahren verboten. 2014 spricht Frankreich ein Verbot für BPA in Konservendosen aus.
Seitdem setzt die Industrie vermehrt auf die Ersatzsubstanz BPS.
Laut mehrerer Studien aus den Jahren 2014 und 2015 (zB von Deborah Kurrasch, University of Calgary) ist die chemische Verbindung Bisphenol S (BPS) - die seit einiger Zeit als Ersatz von BPA eingesetzt wird - ebenso besorgniserregend. So etwa berichtete Science@ORF in einem Bericht am 13/01/2015.
(Klicken Sie auf das Foto und lesen Sie "Plastik schadet der Gesundheit")
Toxikologie
PAK gelangen überwiegend bei der Verbrennung fossiler Energieträger mit den Abgasen in die Luft.
Mit der Deposition werden sie auf und in den Boden eingetragen, wo PAK flächendeckend
nachweisbar sind. Lokal von Bedeutung sind Altlasten, z. B. ehemalige Gaswerke und Kokereien,
oder Altablagerungen mit PAK-haltigen Abfällen (z. B. Aschen, Altöl). Industrielle Produktion:
Zwischenprodukte bei der Erzeugung von PVC und Kunststoffen (Naphthalin), Pigmenten
(Acenaphthen, Pyren), Farben (Anthracen, Fluoranthen) und Pestiziden (Phenanthren).
Gesundheitsrisiko
Zahlreiche PAK sind nachweislich krebserzeugend´(z. B. Lungen-, Kehlkopf-, Hautkrebs sowie
Magen- und Darmkrebs bzw. Blasenkrebs). Außerdem wirken viele PAK giftig auf das Immunsystem
und die Leber, schädigen das Erbgut und reizen die Schleimhäute. Die Aufnahme der Stoffe erfolgt
durch die Nahrung und Trinkwasser sowie durch die Haut durch die Atmung der belasteten Luft über
die Lunge, wobei Autoabgase und Tabakrauch für die allgemeine Bevölkerung am bedeutendsten
sind. PAK entfetten die Haut, führen zu Hautentzündungen und können Hornhautschädigungen
hervorrufen sowie die Atemwege, Augen und den Verdauungstrakt reizen.
Einsatzbereiche
Der Großteil der PAK-Belastung entsteht durch die Emission unerwünschter Begleitprodukte.
PAK-Emittenten sind der Hausbrand, kalorische Kraftwerke, der Kfz-Verkehr, industrielle
Anlagen – im Besonderen Kokereien, Gaswerke sowie Raffinerien - sowie Waldbrände und
offene Feuer auf landwirtschaftlich genutzten Flächen (Feldabbrand).
90 Prozent der weltweit produzierten Kunststoffe, jährlich etwa 150 Millionen Tonnen, sind in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit:
• Polyethylen (PE) (z.B. Getränkekästen, Fässer, Schüsseln, oder „Plastiksackerln“, Folien,...)
Gebräuchliche Recyclingcodes:
• Polypropylen (PP) (z.B. „Plastiksackerln“, Lebensmittelverpackungen, medizinische Geräte, Sitzbezüge,...)
Gebräuchliche Recyclingcodes:
• Polyvinylchlorid (PVC) (z.B. Abflussrohre, Fensterprofile,...), Weich-PVC (z.B.: Bodenbeläge, Dichtungen, Schläuche, Kunstleder, Tapeten, Dachbahnen, LKW- Planen, Kleidung, Babyartikel, Kinderspielzeug...)
Links zu den gebräuchlichen Recyclingcode: Die gebräuchlichen Recyclingcodes.
Aufgrund der Giftigkeit ist PVC-Recycling problematisch.
PVC verursacht von der Produktion bis zu seiner Entsorgung eine Vielzahl gravierender Gesundheits- und Umweltprobleme (Chlor). Bei der Verbrennung werden giftige Dioxine gebildet.
Weich-PVC kann bis zu 70 % aus gesundheitsschädlichen Weichmachern (Phthalate) bestehen. Weichmacher sind im Kunststoff nicht fest gebunden und können verdampfen, ausgewaschen oder abgerieben werden. Es wurden auch hohe Nonyphenolwerte (giftig, hormonell wirksam) in Weich-PVC festgestellt (z.B. in Babypuppen und Lebensmittelfolien).
• Polystyrol (PS) (z.B. Styropor, Isolierung elektrischer Kabel, Gehäuse, Schalter, Verpackungen, Verpackungsfolien, Joghurtbecher,...)
Gebräuchliche Recyclingcodes:
Es wird nur ein Prozent der jährlich erzeugten 14 Millionen Tonnen Styropor recycelt.
Polyurethan (PU)(z.B. Textilfaser Elastan, Polyurethanschaumstoffe wie Matratzen, Autositze, Sitzmöbel, Küchenschwämme, Dämmstoffe,...)
Polyethylenterephthalat
C-PET (z.B. Teile von Haushalts- und Küchengeräte, Computer, Maschinenbauteile (Zahnräder, Lager, Schrauben, Federn, ...), Sicherheitsgurte, LKW-Abdeckplanen
medizinische Implantate wie beispielsweise Gefäßprotesen,...)
PET (z.B. Getränkeflaschen, Verpackungen für Lebensmittel und Kosmetika,...) Gebräuchliche Recyclingcodes:
Für PET-Flaschen kann bis zu 30 % recyceltes PET eingesetzt werden.
Bei der Herstellung von Polystyrol kommt das Krebs erregende Benzol zum Einsatz, die Verarbeitung führt zur Freisetzung des karzinogenen Styroloxids.
Mittlerweile gibt es auch chlorfreie Produktionsweise, doch bei der Verbrennung werden zahlreiche gefährliche Chemikalien wie Isocyanate, Blausäure und Dioxine freigesetzt, zersetzt sich in Deponien in giftige Stoffe.
PET gibt mit der Zeit gesundheitsschädigendes Acetaldehyd (Ethanal) in die Flüssigkeit ab, deshalb wurden in PET-Flaschen anfangs nur süßliche, den Beigeschmack kaschierende Getränke abgefüllt. Die PET-Flaschenhersteller geben an, dieses Problem inzwischen in den Griff bekommen zu haben. PET-Flaschen können mit einem speziellen Blocker erzeugt werden, der das Acetaldehyd im PET bindet.
Doch aktuelle Tests der Verbraucherzeitschrift „Konsument“ (8/2009) ergaben, dass vor allem in kohlensäurehältigen Mineralwässern Acetaldehyd zu finden ist. In stillem Wasser ist der fruchtig-aromatisch riechende und schmeckende Stoff bereits in sehr geringen Mengen wahrnehmbar, in kohlensäurehältigem Mineral aber nicht. Während alle Proben aus Glasflaschen unter der Bestimmungsgrenze lagen, wurden die Tester bei 21 von insgesamt 25 in PET-Flaschen abgefüllten prickelden Mineralwässern fündig.
Im San Pellegrino (Italien), dem teuersten Mineralwasser dieser Produktgruppe (1,13 Euro der Liter), fanden sie 33 Mikrogramm Acetaldehyd pro Liter. Guizza (ebenfalls aus Italien), mit 0,19 Euro der Liter eines der billigsten Produkte, enthielt das meiste Acetaldehyd (58 Mikrogramm pro Liter). Hoch war der Acetaldehydgehalt auch beim heimischen Gasteiner (44 Mikrogramm pro Liter) und Güssinger (48 Mikrogramm pro Liter).
http://www.konsument.at/konsument/detail.asp?category=Essen+++Trink en&id=391
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hält die Dosis von Acetaldehyd in PET-Flaschen für unbedenklich. Aus Kunststoffen dürfen entsprechend den in der EU geltenden Vorschriften maximal sechs Milligramm (6.000 Mikrogramm) Acetaldehyd auf ein Kilo Lebensmittel übergehen. Bis zu diesem Wert werden gesundheitliche Beeinträchtigungen ausgeschlossen.
Andererseits wurde Acetaldehyd von der EU auf die Liste der Substanzen mit Verdacht auf krebserregende Wirkung gesetzt.
Untersuchungen aus dem Jahre 2006 zufolge lässt sich in abgefüllten Getränken aus dem PET entwichenes Antimon nachweisen. Das BfR gibt an, dass die dort gemessenen Antimongehalte um zwei Zehnerpotenzen unter dem Migrationswert für Antimon, welcher EU-weit gilt, liegen.
Fakt: Flaschenproduzenten bzw. Getränkehersteller bekommen Material für „Plastikflaschen“ von Plastikproduzenten geliefert und wissen zumeist nicht über die genaue chemische Zusammensetzungen Bescheid, da diese Firmengeheimnisse sind.
Ein weiterer bekannter und problematischer Kunststoff ist:
•Polycarbonat (PC) (z.B. hitzbeständige Trinkgefäße wie Babyflaschen, mikrowellengeeignetes Geschirr, ...)
Recyclingcode für andere Kunststoffe als 1 bis 6. Achtung: hier kann Polycarbonat enthalten sein!
Aus Polycarbonat wird die hormonell wirksame Substanz Bisphenol A (BPA) freigesetzt. BPA steht im begründeten Verdacht das Hormonsystem schädlich zu beeinflussen, fortpflanzungsschädigend und krebserregend zu sein sowie das Herzinfarktrisiko zu erhöhen.
SEIT PLASTIC PLANET WURDEN NEUE GEFAHREN DURCH PLASTIK DEUTLICH. (- Lesen Sie hier.)
Gesundheits- und Umweltgefahren durch die Kunststoffindustrie, Bisphenol A, Weichmacher (Phthalate) und REACH – ein politischer Kompromiss.
Zahlreiche Studien weisen darauf hin: Chemikalien lösen sich aus dem Kunststoff, migrieren in den menschlichen Körper und sind dort hormonell aktiv. Dadurch können sie gravierende Gesundheitsschäden verursachen, von Allergien und Fettleibigkeit bis hin zu Unfruchtbarkeit, Krebs und Herzerkrankungen.
Gegenstand vieler kritischer Studien ist die Chemikalie Bisphenol A, eine Komponente der Herstellung von Polycarbonat sowie Epoxiden. Problematisch an vielen Kunststoffprodukten sind vor allem auch Additive wie Weichmacher (zB. Phthalate in PVC), Flammschutzmittel (z.B. Tributyltin), Farbmittel (Azo-Farben, bleihältige Farben) etc., die bei der Produktion beigemischt werden und dem Kunststoff erst seine gewünschten Eigenschaften verleihen - aber ständig an die Umwelt freigesetzt werden.
Quellen: BUND, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Friends of the Earth, “Hormone in der Babyflasche. Bisphenol A, Beispiel einer verfehlten Chemikalienpolitik.“ Publikation Februar 2008
• Im Internet fanden wir diese PLASTIC KILLS - STICKER als Vorlage.
• Auf dem letzten Stand sein: FACEBOOK-SEITE von PLASTIC PLANET.
• Kleben Sie ein INFO-SHEET mit RECYCLING-CODES auf Ihren Kühlschrank.
Aktuell: Werner Boote im Interview