Leidenschaftlich frönen die ÖsterreicherInnen dem Sonnenkult und der Lederhaut.
"Männer sollten öfter ins Solarium gehen, denn dann gäbe es Zuhause mehr Sex"wünscht sich die 61-jährige braunge-brannte Pensionistin Margit (im Bild in einer futuristisch anmutenden Sonnenbank). Sie selbst genießt UV-Bestrahlung so oft wie möglich, ob von der realen oder von der künstlichen Sonne.
Django (Caner Köse, 21), Dominic (Dominik Aberl, 21) und Tommy (Dominik Lang, 23)
Die "angebruzelten" jungen Krocher Django, Dominic und Tommy treffen sich vor jedem Discobesuch im Solarium. Fünf Mal in der Woche liegt Tommy 25 Minuten lang im Turbo-Bett unter der künstlichen Sonne. Der persönliche Rekord des tiefbraunen Fliesenlegers Dominic war 16 Tage durchgehend jeweils 25 Minuten im Solarium.
Kulturhistoriker Manfred Wagner
"Die Sonnenbräune ist keine Kunst, sondern ein relativ neuer Aspekt der Kultur" sagt der Kulturhistoriker Professor Manfred Wagner.
Der Kulturhistoriker Professor Manfred Wagner weist darauf hin, dass die Sonnenbräune gesundheitliche Probleme liefert. "Die Sonnenbräune ist ein relativ neuer Aspekt der Kultur, der erst seit den 1920-er Jahren, durch die Einführung der knappen Bademode, aufgekommen ist. Coco Chanel war eine Derjenigen, welche die Sonnenbräune salonfähig gemacht haben."
Das Problem sieht Wagner darin, dass viele Leitfiguren unserer Gesellschaft – wie Filmstars und manche Operndirektoren - zeigen, dass die Bräune das Wichtigste sei, das der Mensch besitzt. Viele Personen suchen die Wärme und versuchen mit UV-Strahlen das zu empfangen, was bei Frauen bis an die Penetration reicht. UV-Bestrahlung regt die Libido an.
Der Wiener Elvis Imitator Chris Kaye: "Elvis hatte von Natur aus eine schöne braune Haut."
"Zur Kunst gehört es, dass man auf sich schaut" behauptet der Elvis-Imitator Chris Kaye und legt sich ins Solarium, auch wenn draußen die Sonne scheint. Er tut das vor jedem Auftritt.
Chris Kaye singt "Love Me Tender"
"Sonnenbräune gibt Selbstbewusstsein." ergänzt die Gräfin. Ihre Lieblingssängerin ist Britney Spears. So schön braungebrannt möchte sie gerne sein.
"Die Gräfin" Ulrich Pum geht 3x die Woche ins Solarium, danach ins Nagelstudio und zum Friseur.
Stefanie Weidinger liebt das Turbo-Bett im Solarium im 22. Bezirk.
Stefanie Weidinger besucht das Solarium bevor sie in die Discothek geht."Wenn ich braun bin, kommen meine blauen Augen besser zur Geltung und ich bekomme eine bessere Ausstrahlung".
Die ProtagonistInnen des Films treffen sich Samstag Nachts im Wiener Club Couture
"Die Kunst der Sonnenbräune" ist ein attraktives Potpourri an Menschen mit der stark ausgeprägten Leidenschaft für Sonnenbräune. Der Film zeigt aber auch den Sonnenallergiker Bernhard Altmann aus Oberösterreich. Er verbringt den Tag in seinem Wintergarten hinter vorgezogenen Gardinen. Von 10 bis 17 Uhr kann er höchstens vermummt aus dem Haus gehen. Trotzdem liebt er die Sonne.
Stabliste
Gestaltung: Werner Boote
Kamera: Dominik Spritzendorfer
Kameraassistent: Mario Hötschl
Produktionsleitung: Florian Brandt
Produzent: Felix Breisach
Redakteur: Franz Grabner
Eine Produktion von Felix Breisach Medienwerkstatt für ORF, © 2010
Drehorte: Österreich, Spanien
Erstausstrahlung: ORF 2 am 10.05.2010, 22:30 Uhr
Presse
Körperpflege ist Kunst Heute, 20.11.2011
Auszug aus einem Interview mit der Kronenzeitung vom September 2011:
Wie kann man "Die Kunst der Sonnenbräune" beschreiben?
Das ist ein lustiger Film! Von den Protagonisten her natürlich: Wir haben Leute begleitet die aus den verschiedensten Gründen leidenschaftlich ins Solarium gehen. Wir hatten drei "Krocha", von denen einer 25 Stunden pro Woche im Solarium ist. Dann sind wir z.B. mit zwei Protagonistinnen nach Teneriffa gefahren. Dort waren wir mit ihnen am Strand, wobei sich die Frage gestellt hat, ob die beiden das wegen der Sonne oder den schönen Spaniern, die so gut küssen können, machen.
Der ORF BERICHTET:
Regisseur Werner Boote geht der Frage nach, was die Sonnenstrahlen bei Sonnenanbetern bewirken und warum manche ÖsterreicherInnen trotz bekannter gesundheitlicher Problematik den tiefbraunen Teint zelebrieren.
"Zur Kunst gehört es, dass man auf sich schaut" behauptetder Elvis-Imitator Chris Kaye und legt sich ins Solarium, auch wenn draußen die Sonne scheint. Er tut das vor jedem Auftritt. "Sonnenbräune gibt Selbstbewusstsein." ergänzt die Gräfin. Ihre Lieblingssängerin ist Britney Spears. So schön braungebrannt möchte sie gerne sein.
Elvis-Imitator Chris Kaye schwört auf Sonnenbräune...
Am Strand
Jedes Jahr vor Weihnachten fahren die Freundinnen Doris Postl aus Oberösterreich und Bettina Larcher aus Tirol gemeinsam nach Spanien. Die beiden genießen es, am Strand ins Schwitzen zu kommen. Die Sonne wirkt auf sie anregend.
Eine gefährliche Passion
"Die Sonnenbräune ist keine Kunst, sondern ein relativ neuer Aspekt der Kultur" sagt der Kulturhistoriker Professor Manfred Wagner.
Der Kulturhistoriker Professor Manfred Wagner weist darauf hin, dass die Sonnenbräune gesundheitliche Probleme liefert. "Die Sonnenbräune ist ein relativ neuer Aspekt der Kultur, der erst seit den 1920-er Jahren, durch die Einführung der knappen Bademode, aufgekommen ist. Coco Chanel war eine Derjenigen, welche die Sonnenbräune salonfähig gemacht haben."
Das Problem sieht Wagner darin, dass viele Leitfiguren unserer Gesellschaft – wie Filmstars und manche Operndirektoren - zeigen, dass die Bräune das Wichtigste sei, das der Mensch besitzt. Viele Personen suchen die Wärme und versuchen mit UV-Strahlen das zu empfangen, was bei Frauen bis an die Penetration reicht. UV-Bestrahlung regt die Libido an.
UV-Schutz
Anfang April 2010 hat Minister Reinhold Mitterlehnerdas Solariumverbot für Jugendliche unter 18 Jahren verordnet, welches ab 1. September 2010 in Österreich in Kraft tritt.
"Die Kunst der Sonnenbräune" ist ein attraktives Potpourri an Menschen mit der stark ausgeprägten Leidenschaft für Sonnenbräune. Der Film zeigt aber auch den Sonnenallergiker Bernhard Altmann aus Oberösterreich. Er verbringt den Tag in seinem Wintergarten hinter vorgezogenen Gardinen. Von 10 bis 17 Uhr kann er höchstens vermummt aus dem Haus gehen. Trotzdem liebt er die Sonne.
Wie in den vorangegangenen Dokumentationen fürart.genossen (Die Kunst der Weihnachtsbeleuchtung, Die Kunst der Auto-Erotik, Die Kunst des Paartanzens, Die Kunst der Schundliteratur, Die Kunst des Hausbauens, Die Kunst des Trauerns) zeigt Boote auch in diesem Film, warum sich ÖsterreicherInnen einer ganz besonderen Leidenschaft hingeben.
"Die Gräfin" im Nagelstudio