Nostalgie kommt auf, wenn sich Fans von Jerry Cotton, Perry Rhodan und Arztromanen den Werken in Heftform widmen. Aber Trivialliteratur boomt in Zeiten von iBooks! Ein leidenschaftlicher Film über AutorInnen und LeserInnen.
Schnell geschrieben, schnell gelesen, schnell vergessen. Groschenromane verkaufen sich wie warme Semmeln. Ob Hausfrau oder Manager, die Beliebtheit sogenannter Trivialromane scheint ungebrochen zu sein. Es ist ein großer Markt, an dem sich gut verdienen lässt. Obwohl diese Art der Schriftstellerei oft lukrativer ist als viele anspruchsvolle Arbeiten, lässt deren Image zu wünschen übrig. Was ist das Geheimnis der Herzschmerz-Geschichten, die in Illustrierten zu lesen sind? Welche Faszination steckt dahinter?
STABLISTE
Regie: Werner Boote
Kamera: Dominik Spritzenbdorfer
Kameraassistent: Mario Hötschl
Produktionsleitung: Florian Brandt
Schnitt: Roland Buzzi
Erstausstrahlung: MONTAG, 16.11.2009, 22.30h - ORF2
Schundliteratur © Wissen Media Verlag
Schundliteratur ist ein Begriff, mit dem angeblich unmoralische oder verderbte Literatur angeprangert wird. Zur Zeit des den Begriff prägenden Schmutz- und Schundgesetzes der Weimarer Republik von 1926 ging es vor allem gegen Romane oder Druckwerke mit unverhohlem sinnlichem Inhalt. Die Definition von „Schund“ hat sich seitdem verändert, der Begriff hält sich aber weiterhin. Ehemals zum Schund gerechnete Romane werden manchmal erst nach Jahrzehnten rehabilitiert, wie es zum Beispiel bei den wegen Obszönität indizierten Werken des englischen Autors D. H. Lawrence der Fall war. Heute werden umgangssprachlich Bücher von literarisch minderer Qualität (oder solche, die dafür gehalten werden), als „Schund“ bezeichnet, meist Comics oder Romane. Für vergleichbare Produkte im Film- und Musiksektor hat sich dagegen der Anglizismus Trash eingebürgert. Kritiker der Schundliteratur werfen ihr vor, die kindliche Phantasie zu missbrauchen und sie wie eine Krankheit zu schädigen. Sie sei wertlos und das Produkt skrupelloser Geschäftemacherei, ihre Sprache unterstes Niveau, die Charaktere schablonenhaft, amoralisch und ohne Vorbildfunktion. Die Oberflächlichkeit der Erzählung lasse die Entwicklung der Empathie verkümmern und verstelle den Zugang zu guter, wertvoller Literatur. Die Überfütterung mit Sensationen bewirke ein ständiges Verlangen nach noch mehr Reizen und verführe zu krimineller Aktivität. Dementsprechend werden Maßnahmen gegen Schundliteratur als Kinder- und Jugendschutz begründet. Insbesondere wird die Vermittlung von klaren Werten gefordert. Trotz aller Kritik bietet als Schund gebrandmarkte Literatur dem Leser eine eskapistische Alternative. Mit dem A-cappella-Chorwerk „Schundromane lesen“ bekam dieses Genre durch Paul Hindemith zur Zeit des Nationalsozialismus eine ungewöhnliche und anstößige musikalische Ehrung:Das ist das Schönste: auf der Treppe hocken! Und mit Nat Pinkerton durch London zieh’n ... Wikipedia |
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DIE KUNST IM LEBEN / 11 Folgen: |
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• Die Kunst im Leben / SERIE - Hauptmenü | • Die Kunst der Schnäppchenjagd (2011) |
• Die Kunst der Hausmusik (2011) | • Die Kunst des guten Tons (2010) |
• Die Kunst der Körperpflege (2011) | • Die Kunst der Schundliteratur (2009) |
• Die Kunst der Sonnenbräune (2010) | • Die Kunst des Trauerns (2009) |
• Die Kunst des Hausbauens (2009) | • Die Kunst des Paartanzens (2008) |
• Die Kunst der Auto-Erotik (2008) | • Die Kunst der Weihnachtsbeleuchtung (2007) |